KOPENHAGEN. Wer sagt, dass allenfalls SM-(Shades of Grey) oder Fantasy-(Harry Potter)Literatur die Massen begeistern kann. Heute sind fast tausend Fans der jungen finnischen Schriftstellerin Sofi Oksanen in Estlands Hauptstadt Tallinn gereist, um dort der Vorstellung ihres neuen Buches „Kun kyyhkyset katosivat“ (Als die Tauben verschwanden) und der Filmpremiere von ihrem Bestseller „Fegefeuer“ beizuwohnen, berichtet Hufvudstadsbladet (wohl basierend auf einer Agenturmeldung). Doch damit nicht genug, gekommen sind auch zahlreiche Journalisten aus dem In- (womit wohl Estland und Finnland gemeint sind) und Ausland. Selbst das ist nicht genug: auch der estnische Kulturminister hat sein Kommen angekündigt. Was wiederum nicht reicht, deshalb kommt auch der Präsident Toomas Henrik Ilves.
Ihr neustes Buch habe ich natürlich noch nicht gelesen, aber wenn es an Fegefeuer herankommt, dass ich als Laie einmal als eine eigenständige Mischung aus Günter Grass und Herta Müller (was Sprache und Geschichte angeht) bezeichnet habe, dann ist dieser Auflauf womöglich einfach angemessen. Mehr zu ihr und „Fegefeuer“ in diesem älteren Blogbeitrag von mir: In Vorfreude auf die Frankfurter Buchmesse 2014.