Reines Bahrain?


KOPENHAGEN. Politik wird mit Autorennen so selten in Verbindung gebracht wie Kunst. Insofern bildet das Formel 1- Rennen in Bahrain eine doppelte Ausnahme. Es wurde diskutiert, inwieweit in diesem Staate, der seine Bürger unterdrückt, überhaupt ein derartiges internationales Großereignis stattfinden darf. Zugleich wurde diese Aufmerksamkeit von eben jenen Bürgern genutzt, um wiederum mehr Aufmerksamkeit für deren Demonstrationen zu bekommen.

Und zur Kunst: Der deutsche Fotograf Andreas Gursky hat mehrfach in politisch heiklen Ländern fotografiert – neben Nordkorea auch in Bahrain und dort ausgerechnet die dortige Autorennstrecke. Die Arbeit „Bahrain I“ (2005) ist derzeit in der großen Gursky-Einzelausstellung im Louisiana Museum nördlich von Kopenhagen zu sehen, meine Kritik für art online dazu hier. Mitten im Zentrum von Kopenhagen gibt es einen Park, dessen ungewöhnliche Gestaltung an Gurskys Draufsicht auf Bahrain erinnert, die Parallele erläutere ich in meiner Architekturkritik eben jenes Parks vor dem Kopenhagener Sitz der Bank SEB für die deutsche bauzeitung (online ist nur der Einstieg zu lesen, also bitte bestellen. Ein Blick ins E-Paper lässt die Parallele bereits erkennen.).

Ene Besuch em (Foster-)Zoo


KOPENHAGEN. Zeitlich könnte es gar nicht besser passen. Während in meiner alten Heimatstadt Köln Rosenmontag gefeiert wird (und mehr) bringt die Post in Kopenhagen die aktuelle Ausgabe der deutschen bauzeitung. Titelthema: Bauen für Tiere. Auf dem Titel: ein Blick auf die Elefanten im Kopenhagener Zoo (der in Frederiksberg liegt um genau zu sein). Da dachte ich, hier oben im Norden kann ich Karneval komplett entkommen und dann doch „ene Besuch em Zoo“ am Rosenmontag (im Internet kursieren diverse Schreibweisen dieses Karnevalsklassikers, als den rheinischen Gefilden Entflohener verzeihe man mir, dass ich womöglich nicht in der Lage bin den Liedtitel korrekt zu schreiben, aber et kütt wie et kütt). Den vom Büro Norman Foster entworfenen Neubau des Kopenhagener Elefantenhauses habe ich für die März-Ausgabe der deutschen bauzeitung besucht und kritisiert – im positiven wie im negativen Sinne. Ein Vorgeschmack hier (nach der Musik), den kompletten Text mit Bildern und Bauzeichnungen gibt es im aktuellen Heft.

>>Wäre da nicht dieser leichte, doch recht angenehme warme Geruch nach Mist eines vegetarischen Säugetiers – man würde erwarten beim Betreten von Norman Fosters neuem Elefantenhaus Handtücher gereicht und den Weg zur Massageabteilung gezeigt zu bekommen. Denn die Eingangspartie des Gebäudes erinnert an die eines Spa-oder Schwimmbades: Der Bau ist flach und der ausladende Vorhof menschenleer, erreicht wird dieser über eine flache langgezogene Treppe oder eine geschwungene Rollstuhlrampe. Der von oben bis unten verglaste Eingang ist sechs Meter breit und die gläserne Schiebetür öffnet automatisch.

Nicht nur von der Ästhetik her ist die Spa-Bad-Assoziation angebracht, denn „hier sollen sich alle wohlfühlen, die Tiere wie die Menschen“, sagt Zoo-Direktor Lars Lunding Andersen. Damit hat er auch gleich den Hauptgrund dafür genannt, dass der Kopenhagener Zoo ein neues Elefantenhaus brauchte. Das alte war von 1914 und symbolisierte wofür damals auch Elefanten standen: Stärke und Unnahbarkeit. Es war ein hoher, aber schmaler Bau mit dicken fast fensterlosen Backsteinmauern – „ein Gefängnis“, so Andersen.<<

Also, zum Kiosk oder online bestellen und dann nach Kopenhagen kommen, Elefantenhäuser gucken.

Norwegische Architektur ist mehr als Snøhetta


Nicht immer schön: Architektur in Oslo. (Foto: Bomsdorf)
Nicht immer schön: Architektur in Oslo. (Foto: Bomsdorf)
KOPENHAGEN. Im Ausland ist norwegische Architektur als solche kaum ein Begriff. Allenfalls einzelne Architekten oder Bauten im und aus dem Norden Europas sind bekannt. Sverre Fehns Nordischer Pavillon von 1962 auf dem Giardini Gelände der Venedig Biennale dürfte über Jahrzehnte das international bekannteste architektonische Werk aus Norwegen gewesen sein. Dann kam das Büro Snøhetta. Zuerst mit der am 16. Oktober 2002 eröffneten Bibliothek in Alexandria. Fünfeinhalb Jahre später wurde Snøhettas Oper im Hafen von Oslo eingeweiht und setzte Norwegen damit erstmals mit einem Bau im eigenen Lande auf die Reisekarte unzähliger Architekturinteressierter.

deutsche bauzeitung Juli 2010 - Norwegen.
deutsche bauzeitung Juli 2010 - Norwegen.

Doch die Oper sollte allenfalls ein Anlass sein, das nordische Land in Sachen Architektur zu bereisen, nicht aber der einzige Besichtigungstermin. Denn in den vergangenen Jahren sind einige weitere sehenswerte Bauten in Norwegen entstanden, die vielleicht nicht ganz so spektakulär sind, aber nicht minder interessant. Die Juli-Nummer der deutschen bauzeitung widmet sich schwerpunktmäßig Norwegen. Besichtigt und besprochen werden u.a. das Landschaftshotel Juvet in Valldal vom Architektenbüro Skodvind & Jensen, Lærernes hus in Oslo von Element arkitekter und a-labs arktisches Kulturcenter. Ich habe an der Konzipierung des Heftes itgewirkt und widme mich denr Architekturstrasse turistveger, der Stadt Oslo sowie der Architektur als Regionalpolitik. Die Texte sind im aktuellen Heft der deutschen bauzeitung zu lesen. Im September arrangiert das Magazin dann in Berlin eine Konferenz zum Thema.

Norsk arkitektur i fokus


deutsche bauzeitung 07/2010 Norwegen
deutsche bauzeitung 07/2010 Norwegen

KOPENHAGEN. Den aktuelle utgaven av det tyske arkitektur magasinet deutsche bauzeitung ser til Norge. Magasinet presenterer norske arkitekter og bygg i Norge, og ønsker å vekke interesse hos et tysk fagpublikum for norsk arkitektur.

„Forestillingene vi har hatt om norsk arkitektur har hovedsakelig vært knyttet til Sverre Fehn og prosjektene hans. Men nylig har yngre arkitekters verk vakt oppsikt. De har særlig teft for steder og landskap. Byggverk integreres i landskapet, referer til det, men fremstår likevel tydelig i landskapet. Disse oppdagelsene pirret interessen for å se nærmere på landet, arkitekturen og arkitekturscenen“, sier Ulrike Kunkel, magasinets sjefredaktør.

deutsche bauzeitung ser på flere aspekt ved arkitekturscenen i Norge. ”Målet med magasinet er ikke utelukkende å hylle landets arkitektur, men å se på deres positive og negative sider“, sier Clemens Bomsdorf, som er nordenkorrespondent for magasiner som The Art Newspaper og deutsche bauzeitung, og står bak den aktuelle Norgesutgaven sammen med magasinredaksjonen i Tyskland. Bomsdorf har blant annet skrevet artikler som åpner opp for kritiske perspektiv på turistvegprosjektet og byutviklingen i Oslo. Andre tekster handler om landskapshotellet Juvet i Valldal fra arkitektkontoret Skodvind & Jensen, Elementar arkitekternes Lærernes hus i Oslo, samt a-labs arktiske kultursenter og Brendeland & Kristoffersens våningshus i Longyearbyen.