KOPENHAGEN. Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hat nicht nur BP, sondern eine ganze Branche in ein (noch) schlechteres Licht gerückt. Ölförderung und unberührte Natur – das beisst sich. Grönland und das Gebiet um die Insel herum gehören zu einem der größten Gebiete, in die Menschen bisher relativ wenig eingegriffen haben. Doch die Ölindustrie und auch die grönländische Regierung wollen das ändern. Sie versprechen sich vor allem eins: Geld. Am Dienstag hat das schottische Unternehmen Cairn Energy be Probebohrungen vor der Westküste Grönlands Gas gefunden – ein Hinweis auf Ölvorkommen. Andere Firmen wie Exxon oder Chevron wollen ebenfalls bald Bohrungen starten. BP aber hält sich raus aus dem sensiblen Gebiet. Gestern gab das britische Unternehmen bekannt, keine Lizenzen für die Region Grönland kaufen zu wollen. Schwarzer BP-Dreck vor den Küsten Mexikos und weißes grönländisches Eis – das geht nicht zusammen. Doch wer sagt eigentlich, dass die anderen Unternehmen so viel vorsichtiger vorgehen werden?
In den vergangenen Tagen haben wir einige Artikel zum Thema Grönland und Öl geschrieben, online zu lesen hier in der Welt, in der FTD hier und auch hier.