Kollaterale Assange Analyse


KOPENHAGEN. In den vergangenen Monaten ist wieder viel über Julian Assange und Wikileaks gesprochen worden. Grund dafür war vor allem Assanges Flucht in die Botschaft von Ecuador und sein mittlerweile stattgegebener Asylantrag. Viel Aufsehen erregte Wikileaks vor anderthalb Jahren als das Video „Collateral Murder“ über einen Angriff in Afghanistan veröffentlicht wurde. Daran mitgearbeitet haben auch mehrere Isländer, die seither fürchten in amerikanische Ungnade gefallen und von den USA beobachtet, wenn nicht gar verfolgt zu werden.

Der Film wurde zwar immer wieder erwähnt, aber nicht weiter besprochen. Das änderte sich in Deutschland dieser Tage. Anlässlich einer Analyse von Gerrit Walczak in „Mittelweg 36“, der Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, geht Andreas Kilb im Feuilleton der FAZ noch einmal ausführlich darauf ein und verweist auch auf eine frühere vom Kunsthistoriker Otto Karl Werckmeister in der FAZ veröffentlichte Analyse.

WikiSpyLeaks?


KOPENHAGEN. Wikileaks ist dafür bekannt, geheime Dokumente, die es zugespielt bekommen hat, zu publizieren. Gestern wurde aus Schweden vermeldet, dass die Organisation auch selber Dossiers anlegt – über schwedische Journalisten, die verdächtigt werden an einer Konspiration gegen Julian Assange beteiligt zu sein. Die Zeitung Expressen war an eine entsprechende Quelle gekommen, hier der Artikel. Klingt nach Verfolgungswahn. Es heißt die Dokumente enthielten nicht nur eine Zusammenstellung frei zugänglicher Quellen. Mehr Details in meinem heutigen Artikel für Die Welt (u.a. sprach ich mit Thomas Mattsson, Chefredakteur von Expressen, der im eigenen Blatt diesen Artikel schrieb).

Assange on Air


KOPENHAGEN. Heutabend läuft nun auch im deutschen Fernsehern die Wikileaks-Dokumentation zweier schwedischer Filmemacher. Im schwedischen Fernsehen habe ich sie bereits Ende vergangenen Jahres sehen können, ein interessanter Film, der das bisher geschehene zusammenfasst, aber nicht wirklich viel Neues gebracht hat. Heutabend also ist eine deutsche Fassung bei Phoenix zu sehen, wenn man den Kollegen von Spiegel-Online glauben darf, ist die synchronisierte Version aber ein wenig verschandelt worden – Details hier bei Spiegel-Online.

Let`s talk about Sex


KOPENHAGEN. Während die zwei Schwedinnen, die Julian Assange angezeigt haben, im Netz zum Teil wüst beschimpft werden, haben sie in ihrer Heimat eine Debatte losgetreten. Bekannte und unbekannte Schwedinnen und Schweden bekennen nun sexuell ausgenutzt worden zu sein oder sich selber zumindest zweifelhaft verhalten zu haben.

Auf Twitter, im Internet und den großen Medien erzählen sie von ihren Erlebnissen, die sie bisher verschwiegen haben. Unter dem Stichwort Prataomdet (Sprichdrüber) hat sich eine regelrechte Kampagne entwickelt, vergleichbar mit der Aktion „Wir haben abgetrieben“, die 1971 stern-Titel war.

Für meinen in der heutigen Ausgabe von >>Die Welt<< erschienenen Artikel habe ich mit der Initiatorin der Kampagne, der Journalistin Johanna Koljonen, und einem Mann, der sein eigenes Verhalten in Frage stellt, gesprochen. Der text kann hier online gelesen werden.

Koljonens Text, der bei >>Dagens Nyheter<< den Anfang der Debatte gemacht hat, gibt es hier (natürlich auf schwedisch).