Marco Evaristti und sein Goldfisch schlagen weiter hohe Wellen

KOLDING. Marco Evaristti gehört zu den Künstlern, über die ich in den vergangenen Jahren mehrfach geschrieben habe (wenngleich längst nicht so viel wie über Nathalie Djurberg oder Elmgreen & Dragset). Im Jahr 2000 erregte er international Aufsehen als zehn Moulinex-Blender in Aquarien verwandelte und darin Goldfische schwimmen ließ während die Mixer an den Strom angeschlossen waren. Ein paar Ausstellungsbesucher betätigten den Einschaltknopf, töteten die Fische und verschafften Künstler und Museum viel Presse.

Ähnlich wie bei Bjørn Nørgaards Pferdeopfer (hier mein Text zu dessen Retrospektive) schienen sich die Menschen über diese Tode der Fische mehr zu echauffieren als über Kriegstote. 13 Jahre später zeigt das Trapholt Museum in Kolding, wo auch die damalige Ausstellung stattfand, erneut Evaristtis Goldfische. Diesmal sind sie bereits tot.

Die Arbeit „Helene & El Pescador“ ist zentraler Teil der Retrospektive Evaristtis. In anderen Werken, die gezeigt werden, hat er sich mit der Todesstrafe auseinandergesetzt. Mal entwarf er Kostüme für zum Tode Verurteilte (noch mehr Werbung: hier mein damaliger Artikel bei art zur ersten Präsentation 2008) oder arbeitete mit einem „death row“-Insassen an einem post mortem Kunstprojekt (mein Artikel dazu bei The Art Newspaper hier).

Einen kurzen Überblick über die Ausstellung und was Evaristti sich bei seinen Arbeiten denkt, gibt es in diesem Artikel, den ich nach dem Besuch der Ausstellung in Kolding im August 2013 für The Wall Street Journal’s Speakeasy Kolumne schrieb.

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